Die Kirchenruine von Leithaprodersdorf gilt als bedeutendstes historisches Wahrzeichen der Gemeinde und prägt das Erscheinungsbild des Ortes seit Jahrhunderten. Die Anlage war ursprünglich eine dreischiffige, mittelalterliche Pfarrkirche, deren Grundriss und Mauerzüge bis heute klar erkennbar sind. Besonders charakteristisch ist die romanische Halbkreisapsis, deren Mauerwerk trotz der Zerstörungen weitgehend erhalten blieb. Die Bauweise zeigt typische Elemente der Romanik, darunter massive Steinquader, schmale Fensteröffnungen und eine klare, funktionale Gliederung des Innenraums.
Das Langhaus bestand aus drei Schiffen, die durch Pfeiler oder Säulenstellungen voneinander getrennt waren, wie sie für romanische Dorfkirchen des östlichen Mitteleuropas üblich waren. Reste des südlichen Seitenschiffs und Teile des Chorraums lassen die ursprünglichen Proportionen nachvollziehen. Auch Fundamente und Mauerstärken geben Hinweise auf die einstige bauliche Stabilität und die überregionale Bedeutung der Kirche als Pfarrzentrum.
Die Zerstörung erfolgte 1683 im Zuge der Türkenkriege, als der Ort schwer in Mitleidenschaft gezogen wurde. Die Ruine blieb danach ungenutzt und verfiel über mehr als zwei Jahrhunderte. Erst 1907 wurden Sicherungsarbeiten vorgenommen, bei denen die erhaltenen Mauern restauriert und statisch stabilisiert wurden. In diesem Rahmen entstand innerhalb der Ruine eine kleine Kapelle, die bis heute für Andachten und besondere Anlässe genutzt wird.
Heute steht die Kirchenruine als kulturhistorisches Kernstück im Zentrum der lokalen Identität. Sie ist frei zugänglich, wird regelmäßig gepflegt und dient nicht nur als Erinnerungsort an die mittelalterliche Geschichte Leithaprodersdorfs, sondern auch als markantes architektonisches Zeugnis der Romanik im Burgenland.
Die Runie wird auch als Pfefferbüchsel bezeichnet weil der Turm mit seinem Pyramidenhelm an eine Pfefferbüchse erinnerte.