Das Denkmal für Miklós Radnóti bei Győr erinnert an den ungarischen Dichter, der 1944 während des Zweiten Weltkriegs Opfer eines nationalsozialistischen Verbrechens wurde.
Radnóti, 1909 in Budapest geboren, war einer der bedeutendsten ungarischen Lyriker der Moderne. Als Jude wurde er 1944 zur Zwangsarbeit eingezogen und in ein Arbeitslager nach Bor (im heutigen Serbien) deportiert. Auf einem der anschließenden Todesmärsche Richtung Westen wurde er zusammen mit vielen anderen Häftlingen bei Abda, unweit von Győr, erschossen. In seiner Jackentasche fand man später sein letztes Notizbuch mit Gedichten, die zu den ergreifendsten Zeugnissen des Holocaust zählen.
Das Denkmal steht an der Straße zwischen Győr und Abda, nahe dem Ort, an dem Radnóti erschossen wurde. Es wurde 1980 von dem ungarischen Bildhauer Miklós Melocco geschaffen. Die Steinskulptur zeigt den Dichter in aufrechter, fast entrückter Haltung, die an seine geistige Stärke und Würde selbst im Angesicht des Todes erinnert.
Das Denkmal steht dort, um an Radnóti und die zahllosen Opfer der Zwangsarbeit und Todesmärsche zu erinnern. Es ist ein Ort des Gedenkens, der die Verbindung von Dichtung, Menschlichkeit und Leid sichtbar macht – und zugleich ein Mahnmal gegen Hass und Gewalt.

Objektfotos
Burgenland 3D - Györ - Miklós Radnóti
Burgenland 3D - Györ - Miklós Radnóti

Standort



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